Pastoraler Raum Lebach

Auszug SZ vom 23.10.2023

Bei der Gründungsmesse in Eppelborn war auch

Weihbischof Franz Josef Gebert dabei.

Rund 300 Menschen kamen zum Eröffnungsgottesdienst in Eppelborn. FOTO: UTE KIRCH/BISTUM TRIER

LEBACH/EPPELBORN | (red) Rund 300 Menschen sind am Freitagabend zur Gründungsmesse des Pastoralen Raums Lebach in die Kirche St. Sebastian in Eppelborn gekommen. „Wir spüren ein neues Aufbruchsgefühl“, sagte Dekan Pfarrer Achim Thieser. Gemäß dem Lied „Unterwegs in eine neue Welt, in der ein Glaube uns zusammenhält“, seien Menschen aus den Pfarreiengemeinschaften gekommen, um ebenfalls aufzubrechen in eine neue Zeit. Gemeinsam mit Eva Gebel und Stefan Backes bildet er das dreiköpfige Leitungsteam des Pastoralen Raums Lebach, wie das Bistum Trier mitteilt.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Projektchor des Pastoralen Raums Lebach, der sich aus den Chören der einzelnen Pfarreiengemeinschaften zusammensetzte, unter der Leitung von Jürgen Fröhlich sowie einem Bläserquartett. Fahnenträger aus vielen kirchlichen Verbänden, darunter Bergmannsvereine und Barbarabruderschaften, Malteser, Kolping, der Frauenverband kfd sowie die St.-Hubertus-Bruderschaft zeigten ihre Unterstützung.
Die Bistumssynode habe nach intensiver Diskussion darüber, wie mit der aktuellen Situation der Kirche umzugehen sei, dazu ermutigt, keine Angst davor zu haben, größere Organisationsformen anzustreben, dabei aber „die einzelnen, die vielen kleinen Gemeinschaften und Orte von Kirche besonders in den Blick zu nehmen“, sagte Weihbischof Franz Josef Gebert. Daraus sei die Ebene des Pastoralen Raums entstanden. Er wisse, dass mit der Neustrukturierung viele Fragen und auch Ängste und Verlustgefühle verbunden seien. Doch sei die Gründung der Pastoralen Räume eine „Tat der Verantwortung“ in einer Zeit, in der sich vieles ändere. „Es ist der Weg in die Realität des neuen kirchlichen Alltags, dass wir kleiner werden, unsere Ressourcen weniger und dass unsere Form kirchlichen Lebens viele nicht mehr anspricht.“ Doch dies sei kein Grund, sich zurückzuziehen.
Der Pastorale Raum sei zunächst ein „leerer Raum“, was Angst machen könne, aber Raum für Gestaltung lasse. „Wie bei jedem Umzug steht man vor der Frage: Was nehmen wir mit, was ist wichtig? Wovon müssen wir uns trennen?“ Es sei an allen, diesen Raum mit ihren unterschiedlichen Gaben zu füllen. Symbolisch für den Aufbruch erhielten Vertreterinnen und Vertreter aller Pfarreiengemeinschaften eine große Aufbruchkerze für ihre Kirchen, kleinere Kerzen wurden an alle Gottesdienstteilnehmenden verteilt, wie das Bistum weiter berichtet.
Im Anschluss an die Gründungsmesse bestand im Veranstaltungszentrum Big Eppel Gelegenheit zu Gespräch, Begegnung und Austausch. Der Eppelborner Bürgermeister Andreas Feld freute sich, dass der Pastorale Raum Lebach seinen Sitz in Eppelborn habe. Die Kirche sieht er vor großen Herausforderungen. Doch liege die große Chance im selbst gewählten Auftrag der Kirche, für alle Menschen da zu sein. „Angesichts der Kriege und Krisen auf der Welt ist es die Aufgabe der Kirche, den Menschen Mut zu machen mit ihren Werten wie Nächstenliebe und Solidarität.“ Diese in den Vordergrund zu rücken, sei eine Chance.FO
39 000 Katholiken im Pastoralen Raum Lebach
Der Pastorale Raum Lebach
 wurde zu Jahresbeginn von Bischof Stephan Ackermann eingerichtet. Die zehn saarländischen Pastoralen Räume im Bistum Trier lösen die bisherigen Dekanate ab, sind mit diesen aber nicht räumlich deckungsgleich. Zum Pastoralen Raum Lebach gehören die Pfarreiengemeinschaften Eppelborn-Dirmingen, Lebach, Schmelz und Uchtelfangen. In diesem Raum leben nach Angaben des Bistums rund 39.000 Katholikinnen und Katholiken.